WELTGo!
Journalismus neu erleben und produktiver werden
Ihr Assistent Journalismus neu erleben und produktiver werden
WELTGO! ENTDECKEN
  1. Home
  2. Wirtschaft
  3. Haushalt: Gewerkschaftsbund warnt Ampel vor „Rotstift-Politik“

Wirtschaft Deutscher Gewerkschaftsbund

„Staatliche Anreize sind wichtig, um aus der Krise zu kommen. Wie das geht, machen die USA vor“

Anhebung des Mindestlohns Anhebung des Mindestlohns
Fordert ein Umdenken von der FDP: Gewerkschafter Stefan Körzell
Quelle: picture alliance/dpa/Michael Kappeler
Hier können Sie unsere WELT-Podcasts hören
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund warnt vor einer „Rotstift-Politik“ im Bundeshaushalt. DGB-Vorstand Stefan Körzell fordert, die Schuldenbremse auszusetzen. Im Sozialen solle indes nicht gekürzt werden: Das Bürgergeld habe nicht dazu geführt, dass dessen Empfänger in „Saus und Braus“ lebten.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund warnt die Ampel-Koalition angesichts der Haushaltsverhandlungen für das Jahr 2025 vor Kürzungen im Sozialbereich. „Jede Rotstift-Debatte geht immer zulasten derer in unserer Gesellschaft, die auf sozialen Ausgleich angewiesen sind“, sagte DGB-Vorstand Stefan Körzell im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ).

Er betonte: „Menschen, die staatliche Hilfe brauchen, leben ja nicht in Saus und Braus. Die Anhebung des Bürgergeldes hat doch keinesfalls dazu geführt, dass die Empfänger nun bei ihren Banken Anlagegeschäfte machen. Hier geht es um gesellschaftliche Teilhabe“.

Die Frage sei also nicht, wo man den Rotstift im Haushalt für 2025 ansetzen sollte, sondern wie man Investitionen ermögliche, sagte Körzell. Er betonte: „Zukunftsinvestitionen, die über Jahrzehnte tragen, müssen über Schulden finanziert werden dürfen. Die Kosten, die durch den Krieg in der Ukraine für den Bundeshaushalt entstanden sind, rechtfertigen es, die Schuldenbremse für das kommende Jahr auszusetzen“.

Weiter sagte der Gewerkschaftsführer der NOZ: „Staatliche Anreize sind wichtig, um aus der Krise zu kommen. Wie das geht, machen uns die USA seit mehr als einem Jahr vor. Dort gibt es eine Dynamik, die wir uns auch hierzulande wünschen, um nicht an Wertschöpfungskraft zu verlieren“.

Tatsächlich stützt Washington die ökonomische Erholung und den Umbau der Wirtschaft zu mehr Klimaneutralität mit massiven Steuervorteilen und Subventionen und lockt damit auch deutsche Unternehmen ins Land.

„Selbst die marktgläubigen USA kurbeln ihren Umbau der Wirtschaft mit Schulden an. Dem verweigert sich die deutsche Politik bislang leider“, sagte DGB-Vorstand Körzell der NOZ weiter. Vor allem die Liberalen müssten dringend umdenken. „Keine der Ampel-Parteien wird doch in den Verdacht kommen wollen, nicht genug getan zu haben, um Deutschland aus der Krise zu führen und ein industriell geschwächtes Land hinterlassen zu haben“, sagte DGB-Vorstand Körzell mit Blick auf die Bundestagswahl im kommenden Jahr.

ots/jakl

Mehr aus dem Web
Neues aus der Redaktion
Auch interessant
Mehr zum Thema