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Deutschland Carola Rackete zu Bahnstreik

„Menschen nicht vom streikenden Lokführer genervt, sondern von der Deutschen Bahn“

Redakteur Innenpolitik
Worauf sich Bahnkunden jetzt einstellen müssen

GDL-Chef Claus Weselsky kündigt einen 35-Stunden-Streik im Personenverkehr ab Donnerstag an. Danach sollen weitere Streiks folgen – ohne Ankündigungen. Hagen Lesch vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. erklärt, was das für Bahnkunden bedeutet.

Quelle: WELT TV

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Die Linke-Spitzenkandidatin für die Europawahl, Carola Rackete, unterstützt den angekündigten Bahnstreik. Sie warnt, „Groll“ auf die Lokführer-Gewerkschaft zu richten. Die Verantwortung liege bei der Deutschen Bahn und deren „katastrophaler Situation“.

Der angekündigte Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GdL) bekommt Unterstützung von Carola Rackete. „Jeder Streik für fairen Lohn, und damit auch der GdL, ist in der jetzigen Zeit nur folgerichtig“, sagte Rackete WELT.

Ab Donnerstag will die Gewerkschaft erneut für 35 Stunden streiken. Rackete wurde als Seenotrettungskapitänin und Klimaaktivistin bekannt; die Parteilose kandidiert neben Parteichef Martin Schirdewan als Spitzenkandidatin der Linken bei der Europawahl.

Carola Rackete
Carola Rackete
Quelle: picture alliance/dpa

Es liege an der „katastrophalen Situation der Deutschen Bahn“, dass Züge in Deutschland so oft verspätet seien. „Die Menschen sind nicht vom streikenden Lokführer genervt, sondern von der Deutschen Bahn und der Aussicht, noch auf Jahre wegen fehlender Lokführer und Personalmangel im Zug am Gleis rumzustehen“, so Rackete. „Den Groll nun auf die Streikenden abzuladen, wird zu keiner Verbesserung führen.“

Die Einkommensschere in Deutschland klaffe immer weiter auseinander, während Lebensmittelpreise stiegen. Deshalb sei der Streik der Lokführer zu unterstützen, sagte Rackete. „Ohne Streiks wird es niemals bessere Tarifbedingungen geben, weder für die Lokführer der GdL noch das Bodenpersonal der Lufthansa oder die Busfahrerinnen im ÖPNV.“

Die GdL fordert im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn unter anderem eine 35-Stunden-Woche für Schichtarbeiter bei gleichbleibendem Lohn. GdL-Chef Claus Weselsky brach die Verhandlungen unter Vermittlung von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther und Ex-Bundesinnenminister Thomas de Maizière (beide CDU) ab. Die wiederum betonten nun, dass die Bahn eine Absenkung von derzeit 38 auf 36 Wochenstunden als Kompromiss vorgeschlagen habe.

Eine Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden pro Woche sei ein erster Schritt zur notwendigen Vier-Tage-Woche, sagte Rackete WELT. „Nur wer gute Arbeitsbedingungen bietet, wird in der Zukunft noch Fachkräfte finden können“. Zudem müsse in öffentliche Infrastruktur investiert werden, um Treibhausgas-Emissionen im Transportsektor zu senken.

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