WELTGo!
Journalismus neu erleben und produktiver werden
Ihr Assistent Journalismus neu erleben und produktiver werden
WELTGO! ENTDECKEN
  1. Home
  2. kmpkt
  3. Auto-Kuriositäten: Die 10 skurrilsten Autos seit 1961 – hässlich oder verrückt oder beides

kmpkt Kfz-Kuriositäten

Die 10 skurrilsten Autos seit 1961 – und das in Serie

Cummer Cars Tango 600 Cummer Cars Tango 600
Tango gesichtet! Das war 2003 in Seattle
Quelle: picture-alliance/dpa/Barry_Sweet
Autos können verdammt hässlich oder verrückt oder beides sein. Doch hinter so manchem durchgedrehten Flitzer steckt ein geniales Konzept: Offroad-Cabrio, regensichere Heckscheibe… Nur was hat BMW sich beim „Turnschuh“ gedacht?

„Angenehm heißt jemandem das, was ihn vergnügt; schön, was ihm bloß gefällt; gut, was geschätzt, gebilligt, das heißt worin von ihm ein objektiver Wert gesetzt wird.“ Danke, Herr Immanuel Kant. Anhand Ihrer Definition können wir die folgenden skurrilen Autos zumindest angenehm nennen – aber schön? Oder gar gut?! Schauen wir mal.

Ein Auto als ausgefallen oder hässlich zu bewerten, hat natürlich immer eine subjektive Komponente – kommentiere gerne, was deine persönlichen Lieblings-Exoten sind!

Jetzt aber bitte alle die Tribünenplätze einnehmen: Die Top 10 Kfz-Kuriositäten fahren vor.

10. Range Rover Evoque Cabrio: Bullig und oben ohne

Der Evoque Cabrio auf der 95. European Motor Show in Brüssel
Der Evoque Cabrio auf der 95. European Motor Show in Brüssel
Quelle: Getty Images/Sjoerd van der Wal

Verkaufsstart: 2016

Lesen Sie auch

Neuzulassungen in Deutschland: nicht gesondert aufgeführt

Beginnen wir mit einem Auto, das noch halbwegs vertretbar ist. Ein Geländewagen, der allerdings zu einem Cabrio (!) umgebaut wurde. Erinnert an die heutige Mode-Welt, in der selbst die hässlichsten Verirrungen als cool gelten und auch immer „irgendwie ironisch gemeint“ sein könnten. Unten bullig, oben luftig: Das Design des Cabrios gleicht den Frisuren-Fails männlicher Fashion Victims, die verzweifelt versuchen, ihren Haarausfall zu kaschieren. Auf ihrem Riesen-Schädel stylen sie den lichten Mini-Rest ihres Haupthaars zu einer grotesken Gel-Skulptur.

Zurück zum wohl bulligsten Cabrio der Welt: Es wiegt leer knapp 2.000 Kilogramm (als Verbrenner!). Es ist der erste offene Wagen aus der Range-Rover-Familie – den SUVs aus dem Hause Land Rover. Schon die Urversion mit Dach, der Range Rover Evoque, wurde von den Lesern der britischen Zeitung „The Thelegraph“ 2013 zu einem der zehn hässlichsten Autos gewählt. Ähnlich klobiges Cabrio: Das Chrysler PT Cruiser Cabriolet von 2004.

Anzeige:
Mit WELT bei KFZ-Teilen und -Zubehör sparen: Motointegrator-Gutschein

Übrigens: Schon den allerersten Land Rover von 1948 (heute als „Defender“ bekannt) gab es auch als Cabrio. Wahrscheinlich sagen sich die verrückten Briten: „Wer will nicht mit 240 PS oben ohne durch den Schlamm fahren?“ „Angenehm!“, würde Kant vielleicht beipflichten.

9. Mini Coupé: Zerquetschte Heckscheibe

Das Mini Coupé in der Motorversion „Cooper“
Das Mini Coupé in der Motorversion „Cooper“
Quelle: Getty Images/Heritage Images
Anzeige

Verkaufsstart: 2011

Laut BMW-Group-Geschäftsbericht bis 2015 weltweit verkauft: 26.341

Von vorne ist die sportliche Coupé-Version des Minis noch verkraftbar. Zeigt der Engländer aber sein Hinterteil, mit der flachen, zwischen Dach und Heck eingequetschten Heckscheiben-Schießscharte, riskiert der Betrachter Augenkrebs. Die obligatorischen Viper-Streifen machen den Flitzer auch nicht schöner. Deswegen waren wohl auch die Verkaufszahlen vergleichsweise mager.

8. Daihatsu Materia: Kulturschock

Der Daihatsu Materia fährt über eine Landstraße
Praktisch und erschwinglich, mit verschiebbarer Rücksitzbank: der Daihatsu Materia
Quelle: picture alliance/dpa-tmn/Daihatsu

Verkaufsstart: 2007

Neuzulassungen in Deutschland: 5.142

Dahaitsu ist seit 2016 eine hundertprozentige Tochter Toyotas. Und solche kastenförmigen Autos wie der Materia werden in Nippon hundertprozentig für schön befunden – in Europa eher nicht. Dafür können weder der Minivan, noch Europa etwas und so verabschiedeten sich bereits nach vier Jahren beide voneinander – der Materia wurde 2011 vom europäischen Markt genommen.

Hätte man den praktischen Würfel auf vier Rädern erst angeboten, als der Camping-Trend im Zuge der Corona-Pandemie so richtig losging – wer weiß, vielleicht hätten Paare und Klein-Familien dann den Japaner als günstige Camper-Basis für sich entdeckt. Die knapp 15.500 Euro Neupreis machen den Materia zur erschwinglichen Alternative zu VW Transporter & Co. Noch würfeligere Alternative: der Nissan Cube. Die Familienkutsche ist eine Liebeserklärung an den rechten Winkel. Verdient das Prädikat „gut“, wenn es um den Transport von Kind und Kegel geht, nicht, wenn es um Aerodynamik geht.

7. BMW Z3 Coupé: Turnschuh made in Bavaria

BMW Z3 Coupé in den USA
BMW Z3 M. Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h. Schuhgröße: 45
Quelle: picture alliance/dpa/BMW AG/Daniel Kraus
Anzeige

Verkaufsstart in Deutschland: 1998

Weltweit verkauft laut BMW: 17.815

Der vierte Kandidat, langsam wird es ästhetisch heikler. Wir lernen: Es existiert eine ungeahnte Gemeinsamkeit zwischen BMW und Basketballschuhen. Das Z3-Coupé. Die erste Version von 1999 hat sich sein Design bei den Chucks abgeguckt. Damit ist klar, dass Turnschuhe als Designvorbilder gar nicht gehen. Schuster, bleib bei deinen Leisten.

Neben dem Aston Martin DB5 fuhr Pierce Brosnan in „James Bond – GoldenEye“ (1995) den BMW Z3 Roadster. Hätte er mal das Coupé gefahren, dann wäre das von Q verbaute Selbstzerstörungssystem direkt losgegangen. Bereits 2002 war mit der letzten der drei Coupé-Varianten, dem M Coupé, Schluss.

6. SsangYong Rodius: Das hässliche Patenkind von Mercedes

Minivan SsangYong Rodius
Der Rodius zog Blicke auf sich. Zwar keine bewundernden, aber er war eben ein echter Exzentriker
Quelle: M 93/User M 93


Verkaufsstart in Deutschland: 2005

Neuzulassungen in Deutschland: 1038 Exemplare

Die koreanische Automarke SsangYong hat 2005 einen zaghaften Anlaufversuch in Deutschland gestartet – der klar gescheitert ist. Der Rodius wirkt wie eine Leichenwagen-Limousine mit Schrägheck, auf das noch ein Heck geflanscht wurde, um doch noch einen Kombi hinzubekommen. Die Schrägheck-Kombi-Kombi war optisch einfach zu gewöhnungsbedürftig. Da half es auch nicht, dass Motor, Sitze, Innenverkleidung, Türgriffe und weitere Teile auf Mercedes-Benz-Komponenten basierten.

Mit der zweiten Generation des Rodius von 2013 wurde die markante Z-Form der D-Säule deutlich reduziert und der Spuk war schon wieder vorbei.

5. Citroën Ami 6: Verhextes Heck

Citroen Ami 6 im Herbstwald
Der Fünftürer Ami 6 im Herbstwald
Quelle: picture-alliance/gms/Citroen

Verkaufsstart in Deutschland: 1961

Hergestellte Exemplare: 483.986

Von vorne erinnert der Ami 6 („ami“ heißt Freund auf Französisch) an einen Karpfen. Trotzdem feierten ihn nicht nur Fisch-Fans. Auch Anhänger der „Ente“ konnten viel mit dem Ami anfangen, war er doch die Limousinen-Version des legendären Kleinwagens. Der Citroën war auf die weibliche Zielgruppe ausgelegt. „Das Zweitfahrzeug, ideal für die Dame des Hauses“ war ein voller Erfolg. Und das trotz des ungewöhnlichen Hecks, das nun mal praktisch und gut war, weil die Heckscheibe Regenschutz bot und so auch im mitteleuropäischen Sauwetter klare Sicht nach hinten ermöglichte.

Nachdem drei Jahre später, 1964, der französische Freund als „Ami Break“ ein Kombiheck spendiert bekommen hatte, löste der bald den ersten Ami bei den Verkaufszahlen ab. Der Nachfolger verkaufte sich 551.880 Mal – wahrscheinlich auch wegen des konventionelleren Hinterteils, das einfach schöner war. Excusez-moi.

4. Fiat Multipla: Der allen Angst macht

Fiat Multipla vor Hotel
Gute Rundumsicht und eine vordere Sitzreihe nützen offenbar nichts, wenn etwas so aussieht wie der Fiat Multipla
Quelle: picture alliance/dpa-tmn/Fiat


Verkaufsstart in Deutschland: 1999

Neuzulassungen in Deutschland: 21.925 Exemplare

Der Italo-Van darf in keiner Galerie der skurrilsten Autos fehlen. Wenn solch ein irgendwie liebenswürdiger „Freak“ mit der abgesetzten Leiste unter der Frontscheibe vorbeifährt, läuft wohl den meisten von uns ein kleiner Schauer über den Rücken und man fragt sich: „Was für einen Deal hat der Autohändler diesem Fahrer angeboten, dass er ihm einen Multipla abgenommen hat?“ Wahrscheinlich musste der Autohändler aber gar nicht betteln …

Schließlich ist der Innenraum des Fiats eine absolute Meisterleistung: Nirgendwo sonst gibt es eine so traumhafte Übersicht, den überproportional großen Scheiben sei Dank. Und zwei Dreier-Sitzreihen bei gerade mal 4,9 Metern Außenlänge sucht man woanders auch vergebens. Das BBC-Automagazin Top Gear kürte es sogar zum „Auto des Jahres“ 2000. Warum?

Das Auto gewinnt, weil es ein funkelndes Stück Originalität ist.
Magazin Top Gear

Trotzdem verschwand im Modell von 2004 die Frontleiste, der Vertrieb in Deutschland wurde 2008 dann ganz eingestellt. Zum 25. Jubiläum wurde 2023 auf der Automesse in Mailand der Entwurf des „Multipla 6x6“ präsentiert – ein Einzelstück mit Original-Karosserie und Comic-Lackierung, vom Vater und Designer Roberto Giolito.

3. Commuter Cars Tango T600: George Clooney glaubt daran

Cummer Cars Tango 600
Tango gesichtet! Das war 2003 in Seattle
Quelle: picture-alliance/dpa/Barry_Sweet

Verkaufsstart in Deutschland: Nie

Hergestellte Exemplare: 12 laut Internetpräsenz

Das einzige Modell in diesem Artikel, das (noch) nicht in Serie ging. Diese flache Flunder scheint einem Zeichentrickfilm entsprungen zu sein und sie fährt auch so: von 0 auf 100 km/h in vier Sekunden, da wird selbst Speedy Gonzales neidisch. Der Tango ist ein Tanga unter seinen amerikanischen Auto-Kollegen – von den Maßen her. Süße 257 Zentimeter lang und 152 Zentimeter hoch ist der Zweisitzer – und nicht mal einen Meter breit! So passen bequem zwei Tangos auf diesselbe Spur nebeneinander. Die Staulänge wird damit rein rechnerisch halbiert.

„Da der Tango aus rostfreiem Stahl und Karbonfasern besteht, muss man sich auch über Jahrzehnte hinweg keine Sorgen um Korrosion machen, und er ist für eine Lebensdauer von Millionen von Kilometern ausgelegt“, so die Hersteller auf commutercars.com enthusiastisch. Übrigens: Der erste Kunde war 2005 George Clooney. Das letzte Mal hakte der Lokalsender KREM 2 News 2019 nach, wie es um die Produktion und Marktreife des Elektro-Zwerges aus dem US-Staat Washington steht. Erfinder Rick Woodbury ließ durchblicken, große Investoren haben sich noch immer nicht gefunden…

2. Suzuki Vitara X-90: Lifestyle statt Logik

Zweisitziger Roadster X-90 auf Vitara-Basis
Knallig rot und ganz schön durchgeknallt: der zweisitzige Roadster X-90 auf Vitara-Basis
Quelle: picture-alliance/dps/Suzuki

Verkaufsstart in Deutschland: 1996

Neuzulassungen in Deutschland: 21.925 Exemplare

Wieder so ein Zeichentrick-Auto. Der Vitara X-90 kam mit Targadach, es konnte also nur der Mittelteil des Daches herausgenommen werden, die Heckscheibe war fest verbaut. Und leider viel zu steil abfallend. Die SUV-typische Höhe in Kombination mit dem unproportional kurzen Hinterteil, als Stufenheck, kam viel zu fipsig daher. Spätestens bei der kleinen Schnauze ist klar: Dieses Auto ist heute nur etwas für Leute (meist Frauen), die dem ausgebuhten Underdog zur Seite stehen wollen. Das wird mit einem geringen Preis belohnt.

Aber der X-90 war nicht nur „nicht schön“. Er war auch das, was Kant als „nicht angenehm“ bezeichnen würde. Das Fahren vergnügte vor allem bei höheren Geschwindigkeiten nicht. Wegen des kurzen Radstandes und des hohen Schwerpunktes lag der sportliche SUV nicht gut auf der Straße. Aber der Japaner ist sowieso eher was für entspannte Sonntagsfahrten, bei denen man seinem Lifestyle frönen kann – mit gediegenen 97 PS und zuschaltbarem Allradantrieb.

Apropos umherstreifen …

1. Nissan S-Cargo: Die wilden End-Achtziger in Japan

Verkaufsstart in Japan: 1989

Hergestellte Exemplare: rund 12.000

Nissan S-Cargo (screenshot-facebook)
Diese lahme Ente ist in Wahrheit eine „Schnecke“ (screenshot facebook)
Quelle: Dennis Parker


In den 80ern, da traute man sich noch was und designte so einen gewagten Minivan, könnte man jetzt schwadronieren. Schon, man traute sich was, im selben Jahr wie der S-Cargo (1989) kam „Bill & Teds verrückte Reise durch die Zeit“ in die Kinos. Doch selbst für die wilden End-Achtziger war dieser Minivan dann doch zu trashig, um es in den Westen zu schaffen – und das, obwohl der Nissan S-Cargo der Ente nachempfunden wurde. Der Name spielt aber auf das französische Wort für Schnecke, „escargot“, an. Muss man sich auch erstmal bei nem Auto trauen.

Nun bist du an der Reihe: Stimme für das skurrilste Auto ab und gewinne ein rostiges X-90 Targadach. Nein, nicht wirklich. Und schreib gern in den Kommentaren von weiteren Kfz-Obskuritäten!

An dieser Stelle finden Sie Inhalte von Drittanbietern
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

Mehr aus dem Web
Neues aus der Redaktion
Auch interessant
Mehr zum Thema